19.04.12

zypogh.fragt.was.:Ein.Interview.mit.Dominik.Schmitt:.


An dem Künstler Dominik Schmitt fasziniert uns vor allem, dass er es vermag, unschuldig, rein und fast spielerisch große Emotionen zu vermitteln. Dabei bedient er sich der Malerei und Plastik ebenso wie der Lyrik, Videokunst und Musik. Ein bleibender Eindruck ist unausweichlich und davon zeugen nicht nur die vielen Auszeichnungen, mit denen Dominik Schmitt bereits geehrt wurde. Am 21.04.2012 bietet sich bei der Langen Nacht der Museen die Gelegenheit, seine Werke in einer Einzelausstellung in der Alten Feuerwache zu bestaunen. Zur Einstimmung stellte zypogh einige Fragen an den Künstler...


Wer ist Dominik Schmitt?


Ich bin 1983 in Neustadt an der Weinstraße geboren, wo ich auch später zur Schule ging. Seit 2005 studiere ich Kunst, Biologie und Erziehungswissenschaften an der Universität in Landau. Gemalt und gezeichnet habe ich bereits als Kind. Meine erste Ausstellungsbeteiligung hatte ich mit 17. Seit 2009 befasse ich mich auch verstärkt mit 3-dimensionalen Arbeiten und Film.

Was zeichnet deinen Kunststil aus und wie hast du ihn gefunden?

Ich glaube, bezeichnend ist wohl immer die Nähe, die man selbst zu seiner Arbeit hat. Ich habe mich lange gefragt, was Kunst für mich ist und was ich von ihr erwarte oder welche Erwartungen ich vor ihr und vor anderen Menschen zu erfüllen habe. Die Antwort darauf war für mich irgendwann klar: In dem, was man tut, eine gewisse Ehrlichkeit zu erreichen. So habe ich begonnen, meine Motive zu selektieren. In den Fokus rückte alles, was einen Bezug zu mir hat. Es gibt den schönen Satz von Caspar David Friedrich: „Der Maler soll nicht nur malen, was er vor sich sieht, sondern auch, was er in sich sieht. Sieht er aber nichts in sich, so unterlasse er auch zu malen, was er vor sich sieht “. Mein Thema war also nicht mehr einfach das Äußere, Sichtbare, sondern das Innere - somit ich selbst – eine Art Selbstfindung durch Selbstreflektion.

Welche Bedeutung hat das Selbstportrait für einen Künstler?

Naja, das Selbstportrait an sich hat sehr viele Bedeutungen und sehr viele Funktionen. Es ist ein Instrument, das jeder Kunstschaffende für sich selbst zu definieren und einzusetzen erlernen kann. Für mich gibt es zunächst eine gedankliche Trennung zwischen der Darstellung meines Körpers und meines Ichs. Mein Ich ist in jedem Strich, den ich auf einer Leinwand hinterlasse, somit ist doch letztendlich jedes Bild eine Art Ichportrait seines jeweiligen „Schöpfers“, oder? Ich benutze letztendlich darin die Darstellung meines Körpers, um mich zudem selbst in einen Kontext zu meinem Ich zu bringen. Man könnte sagen, das 'Selbst-Körper-Portrait im Ichportrait'.

Was ist Kunst überhaupt?

Wenn ich das wüsste... 'Kunst ist'-Sätze sind immer schwierig. Wir Leben in der Post-Modernen, in der letztendlich alles Kunst ist, was ein sich als Künstler bezeichnender (oder von Anderen bezeichneter) Mensch als Kunst bezeichnet und dazu jemanden findet, der ihm das glaubt. Somit ist es ein Dialog zwischen einem Produzenten und einem Rezipienten über ein Medium – also Kunst. Ich mag die Frage danach, weil ich glaube, dass wir gerade heute in einer Zeit leben, in der man sich durch die vielen Überschneidungen zu anderen Medien Gedanken darüber machen sollte.

Was ist dein liebster Ort?

Es gibt so viele schöne Orte! Ich mag es natürlich im Atelier zu sein, bin aber auch gerne mit meiner Freundin in der Natur.


// Martyna Swiatczak für zypogh mit ganz besonderem Dank an Dominik Schmitt - 19.04.2012

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